Man fühlt es bereits: bald ist er wieder da, der Sommer. Und
mit ihm die Insekten, die uns im Garten und der freien Natur Gesellschaft
leisten. Neben den vielen nützlichen sind aber auch einige lästige dabei und
wir fürchten uns beim ersten Schwirren automatisch vor schmerzhaften Stichen.
Aber warum stechen sie uns eigentlich? Und stechen wirklich alle Insekten, vor
denen man Angst hat?
Allgemein
Zunächst sollte festgehalten werden, dass Insekten nicht
ohne Grund stechen. In den meisten Fällen dient der Stich der
Selbstverteidigung, aber auch andere evolutionäre Gründe können der Auslöser
sein. Bei den nützlichen Insekten in unserem Garten, die wir zum Beispiel in
einem Insektenhotel halten, oder die an unseren schönen Blumen Nektar tanken,
sollten wir besonders vorsichtig sein. Denn wir wollen sie schützen und dürfen
nicht zulassen, dass sie sich bedroht fühlen. Damit tun wir weder ihnen noch
uns etwas Gutes. Was
muss also beachtet werden? Wir haben eine kurze Liste zusammengestellt, welche
Insekten stechen und was der Grund ist. Das könnte einigen helfen sich vor
unangenehmen Stichen zu schützen.
Bienen und Wespen:
Die beiden äußerlich kaum zu unterscheidenden Insekten werden von Gerüchen
angezogen. Sie freuen sich über leckeres Essen oder Parfümduft. Meist
interessieren sie sich auch wirklich nur für die Speisen, die beispielsweise
auf dem Gartentisch gedeckt sind. Sie stellen also keinerlei Bedrohung dar,
außer sie fühlen sich selbst angegriffen, zum Beispiel von Schlägen zur Abwehr
etc. Dann stechen sie zu und das kann sehr schmerzhaft sein, weiter aber auch
nichts. Außer derjenige, der gestochen wurde, ist Allergiker. Hier ist große
Vorsicht geboten: Es kann zu Atemnot, Kreislaufproblemen oder sogar
Herzstillstand kommen. Hier also immer schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
Ein Bienenstich sollte aber auch dem Insekt zuliebe
vermieden werden. Denn der Stachel der Arbeiterbiene bleibt aufgrund seiner Widerhaken
stecken und die Wunde, die er beim Herausziehen hinterlässt, führt zum Tod des
nützlichen Insekts.
Hornisse: Für sie
gilt das Gleiche wie für Biene und Wespe. Das Vorurteil, dass schon drei
Hornissenstiche tödlich sein können, ist aber Humbug. Der Stich ist lediglich
sehr schmerzhaft - eventuell etwas mehr noch als ein Bienenstich - aber nicht
bedrohlicher.
Fliegen: Ja auch
Fliegen können stechen. Und zwar verrät das schon ihr Name: Stechfliegen. Zu
ihnen gehört die Bremse, deren Stich von vielen als besonders unangenehm
empfunden wird. Sie wird wie magisch von Wasser und Schweiß angezogen und hält
sich vorwiegend in der Nähe von Pferden auf; aber auch an Seen kann man sie an
warmen, schwülen Sommertagen finden. Um die Eier im Hinterleib reifen lassen zu
können, benötigt das Bremsenweibchen Eiweiß, dass es aus dem Blut ihres Wirtes
bekommt. Das ist der Grund,
warum Bremsen sich gerne an uns bedienen. Leider ist es mit einem juckenden
Stich aber noch nicht genug: Bremsen können auch Krankheitserreger übertragen,
weshalb sich vor ihren Stichen geschützt werden sollte.
Mücken: Von den
meisten Menschen gehasst und gefürchtet sticht sich die Mücke durchs Leben. Wie
auch die Bremse benötigen die Mückenweibchen Eiweiß aus dem Blut fremder Wirte,
um ihre Eier reifen lassen zu können, da sie selbst das benötigte Protein nicht
herstellen. Besonders aggressiv sind Mücken daher in der Paarungszeit, in den
Sommermonaten. Jetzt werden aber einige Menschen öfter gestochen als andere - woran
liegt‘s? Mücken lieben Schweiß und
Wärme, weshalb Sportler oft Stichopfer werden, und bevorzugen zudem eine bestimmte
Blutgruppe. Menschen mit der Blutgruppe 0 werden öfter gestochen, als jene mit
den Blutgruppen A und B, die von Mücken durch ein chemisches Signal auf der
Haut festgestellt werden kann. Trotz alledem sollte nicht vergessen werden,
dass die Mücke ein wichtiges Nutztier in unserem Ökosystem ist, da sie und ihre
Larven als Fressen für viele andere Insektenarten dienen.
Der Appell ist nun also, Insekten nicht als Plagegeister,
sondern als wichtigen Teil unseres Ökosystems zu sehen, der – auch wenn es teilweise
lästig ist- geschützt werden sollte.